Christmas 2/3/4

Heute erreichten mich ein paar Hilferufe:
Was sollen wir denn an Weihnachten kochen?
An Heilig Abend sind wir bei Muttern, und dann?
Wir sind zu zweit, vielleicht zu dritt, oder vielleicht kommt auch noch Klaus aus der WG.

Wer regelmäßig hier oder bei Facebook schaut, was ich so koche, sollte eigentlich mit genügend Ideen gesegnet sein, aber ich will mal nicht so sein 🙂

Tomatensuppe

Ich mag im Winter gerne eine Suppe, und nachdem wir drei Gänge haben, sollte sie nicht zu füllend sein. Nehmen wir also

eine Dose Mutti Polpapezzi (das sind stückige Tomaten in guter Qualität)
eine Schalotte
eine Knoblauchzehe
3/4 Liter Rinderbrühe und
einen Zweig Rosmarin

Die Schalotte, die Knoblauchzehe und den Rosmarin fein hacken, anschließend in Butter andünsten. Mit einem Schuss Weißwein ablöschen, den Wein einkochen lassen, die Tomaten hinzufügen, wieder etwas einkochen lassen, dann die Rinderbrühe hinzufügen. Etwa zwanzig Minuten kochen lassen. Wer möchten kann etwa fünf Minuten vor dem Servieren noch einen Schuss (die Betonung liegt auf Schuss !!) Gin hinzufügen. Frisches Baguette passt prima dazu.

Kohlrabisalat

Alternative Vorspeise wäre ein Kohlrabisalat, wie ich ihn in meinem Beitrag vegetarisch@home in WHAT WE COOK beschrieben habe.

Kohlrabi – © 2017 Thomas Michael Glaw

Steak auf Radicchio

Nachdem man sich als Hauptgericht „einfach, mit Fleisch und mager“ wünschte, solltet ihr euch pro Person ein Steak (ich verwende gerne Filet aus Irland, aber ein gut abgehangenes Entrecote tut’s auch) besorgen.
200 Gramm darf es schon haben. Außerdem braucht ihr Radicchio und Harissa (das ist eine scharfe Paste, die man in der arabischen Küche verwendet – bekommt man aber mittlerweile in vielen Supermärkten).

© Thomas Michael Glaw

Schnappt euch eine anständige ( d.h. schwere) Pfanne, gebt ein wenig gutes Olivenöl hinein und erhitzt es. Die Steaks werden nicht (!) gewürzt und von jeder Seite vier bis viereinhalb Minuten gebraten. Anschließend lasst ihr sie entweder zwischen zwei Tellern ruhen oder schlagt sie in Alufolie ein.

In der Zwischenzeit habt ihr den Radicchio in feine Streifen geschnitten (bitte den Strunk nicht verwenden!) und bratet ihn jetzt in der Pfanne an. Nach 3 – 4 Minuten mit einem Schuss Sherry ablöschen, einen Schuss Rinderfond hinzufügen (gibt’s auch im Supermarkt) und die Flüssigkeit einkochen lassen.

Eine große Scheibe Baguette im Toaster oder im Ofen rösten, das Fleisch darauf legen, eine dünne Schicht Harissa darauf geben und den Radicchio darum anrichten. Dazu passt ein Rotwein, vielleicht ein Merlot von Rocca Bernarda (gibt’s beim Spina)

Ricotta-Eis mit karamellisierten Früchten

Kommen wir zur Nachspeise. Wer es nach einem solchen Essen wagen sollte, Mövenpick Eis auf den Tisch des Hauses zu stellen, wird auf ewig in der Küchenhölle schmoren! Machen wir doch einfach ein wenig Eis selber.

Wir brauchen:

500 g frischen Ricotta
1/4 l Sahne
4 Eigelb
4cl Rum oder Cognac oder Maraschino
100 g Zucker
die Schale einer halben unbehandelten Zitrone

Die 4 Eigelb werden mit dem Zucker zu einer schaumigen, hellgelben Masse verschlagen, gegen Ende gibt man langsam den Alkohol hinzu.

Den Ricotta durch ein Sieb streichen und langsam hinzufügen. Die Schale der Zitrone fein gehackt hinzufügen. Jetzt die Sahne steif schlagen und portionsweise unterheben.

Dann schlag ihr eine kleine Kastenform mit Backpapier aus, füllt die Masse ein und lasst sie in 3 – 4 Stunden im Gefrierschrank gefrieren.

Nach der Pflicht kommt die Kür. Hierfür brauchen wir:

braunen Zucker
eine unbehandelte Orange
Himbeeren
Schokolade (wir nehmen belgische – Callebaut Nr. 811 – Lindt milde dunkle Schoki mit 70% Kakao tut’s aber auch)

Vor dem servieren schmelz ihr in einer Stielkasserolle (gerne beschichtet) eine Hand voll fair gehandelten  Mascobado Zucker (gut, von mir aus auch einfachen braunen Zucker), fügt den Saft der halben Orange hinzu und die Zesten der anderen Hälfte, anschließend kommen die Himbeeren dazu. Das ganze kurz einkochen.

Jetzt kommt auf jeden Teller eine Scheibe Ricotta Eis, ein wenig von den heißen Himbeeren darum drapieren und einen Schwung gehackte Schoki drüber streuen. Sieht genial aus, schmeckt auch so – ich habe leider keine Bild gefunden 🙁

Euch allen wie immer bon appétit und ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest,

Euer

Thomas Michael Glaw
chef @ steaktogether