Contingency

(September 2017)

Contingency ist was was man hierzulande „Plan B“ nennt.
Auch als Koch sollte man einen solchen Plan B haben, für den Fall, dass etwas schief geht, eine Zutat verdorben ist, oder sich ganz plötzlich herausstellt, dass die neue Freundin eines Gastes Vegetarierin ist und man ihr zum Hauptgericht nicht nur Polenta mit grünen Bohnen servieren will.

Vor ein paar Tages lag der Fall jedoch anders. Ich hatte Lust auf Moussaka und meine Chefeinkäuferin gebeten Auberginen zu besorgen. Ein Pfund gutes Rinderhackfleisch hatte ich selbst gekauft und alles andere sollte sich noch in meinen Vorräten befinden.
Nun, ich hatte die Rechnung ohne das Huhn, bzw. ohne die Eier gemacht. Im Kühlschrank befand sich nur ein mageres Ei, und auf die Art und Weise wie ich Moussaka zubereite bräuchte ich vier. Was tun?

© Thomas Michael Glaw

Es gibt unendlich viele Zubereitungsvarianten im arabischen Raum für Hackfleisch, ich entschloss mich für folgende:

Dünsten sie eine Schalotte oder zwei in Olivenöl sanft an, dann erhöhen Sie die Hitze und braten darin ein Pfund Rinderhack an, Salzen Sie und geben Sie nach Geschmack Chiliflocken, Piment und Kardamon hinzu. (Tipp: spielen Sie mit den Gewürzen auch eine Kombination aus Koriander und Sumach ist interessant).

Schneiden Sie ein paar getrocknete Tomaten in Streifen und fügen Sie sie hinzu. Gießen Sie ein wenig Rinderfond an und fügen Sie ca. 400 Gramm Kirchenerbsen bei.

Garen Sie das Ganze bei geschlossenem Deckel für etwa 15 Minuten. Gewürze, Fleisch und die Süße der Tomaten (meine kamen aus Puglia) ergänzen sich wunderbar.

Wie servieren dazu Basmati Reis zusammen in der Pfanne. Vergessen Sie ein wenig frische Petersilie nicht 🙂